Kinästhetik ist die Kunst sich und andere richtig zu bewegen.


KINÄSTHETIK bedeutet die Lehre von den Bewegungsempfindungen, nach Duden. Es gibt KINÄSTHETIK und KINAESTHETICS als deutsche oder amerikanische Schreibweise.

KINÄSTHETIK ist ein Bewegungs- und Analyse-System, um Gesundheit und Lernen in jedem Lebensabschnitt zu entwickeln,
deshalb gibt es Kinaesthetik für alle Menschen: für Babies, Kinder, Jugendliche, Erwachsene und ältere Menschen, mit und ohne Behinderung, gesund oder krank.

Die Begründer Dr. Frank Hatch und Dr. Lenny Maietta haben Kinaesthetics als Begriff für ihre Arbeit in englischer Sprache aus Kinästhesie (Bewegungssinn) und Aesthetics (Wertschätzung der Schönheit) gewählt.

Dr. Maietta ist ausgebildete Psychologin und hat sich der Bewegung und Dr. Hatch, als ausgebildeter Tänzer, der Kommunikation durch Berührung und Bewegung zugewandt. Beide haben festgestellt, dass Bewegung das wirksamste Mittel zum Lernen ist. Sie haben Theorien der Verhaltenskybernetik, der Physik und der Systemtheorie in die Praxis der Gesundheitserziehung einbezogen. Zuerst hauptsächlich in der Sonder-Pädagogik und seit 1984 auch in der Pflege. Gemeinsam mit Suzanne Schmidt, einer diplomierten Krankenschwester aus der Schweiz, haben sie ein berufsspezifisches Programm für Pflegende entwickelt und etabliert.

„Kinaestetics Deutschland“ entwickelt die „Kinästhetik in der Pflege“ laufend weiter.

Bisher wurden spezielle Programme für verschiedene Fachgebiete entwickelt, die von eigens dafür fortgebildeten TrainerInnen unterrichtet werden. Außerdem werden Forschungsprojekte von Kinaestetics Deutschland u.a. durchgeführt, um die Wirksamkeit dieser Methode auf Klienten und Pflegende wissenschaftlich nachzuweisen. Die Struktur von „Kinaestetics Deutschland“ ist auf Qualität und Qualitätssicherung ausgelegt. Dazu müssen TrainerInnen sich zur regelmäßigen Fortbildung verpflichten und KursteilnehmerInnen von Grund-, Aufbaukursen und Peer-Tutoren-Seminaren werden registriert.


„Kinästhetik in der Pflege“

Die Erkenntnisse und Prinzipien der Kinästhetik werden von Pflegenden in ihrer täglichen Arbeit wie folgt angewandt:
- Als vorbeugende Maßnahme:

Pflegende lernen, ihren eigenen Körper so zu gebrauchen, dass Verletzungen vermieden werden, die Anstrengungen vermindert und gleichzeitig die Wirksamkeit ihrer Arbeit erhöht wird.
- Als Erweiterung der beruflichen Handlungskompetenz:

Kinästhetik vermittelt Pflegenden praktische Methoden und Prinzipien, um die Selbstkontrolle und Selbstverantwortung der Klienten zu unterstützen, z. B: Durch eine schonende Mobilisation, die die Fähigkeiten des Klienten und die Möglichkeiten seines Körpers und seiner Umgebung analysiert und mit einbezieht. Dabei wird die Sprache mit gezielter Kommunikation durch Berührung unterstützt und somit effektiver und deutlicher. Die Handlung geschieht nicht für, sondern mit dem Klienten. Der Klient soll aktiv seinen Bewegungsprozess mitbestimmen.

- Als Quelle der persönlichen Bereicherung in der beruflichen Arbeit:
Durch die Erfahrung, dass wirksames Lernen (der Pflegende lernt, was der Klient braucht - der Klient lernt, was er noch für Fähigkeiten hat) durch gezielt angepasste Interaktion mit dem Klienten geschieht und Absprachen im Team über die jeweils gebrauchte Interaktion zur Selbstverständlichkeit werden sollen, wird eine positive Arbeitsatmosphäre gefördert.

Dadurch finden wieder mehr Freude und Leichtigkeit Platz in der "Pflegebeziehung"